Buchcover
FRANTZ, CONSTANTIN: Die Staatskrankheit. Berlin, Schneider, 1852. 135, (1) S., hübscher Halbleder-Band der Zeit mit goldgeprägtem Rückentitel (vordere Decke mit 2 kleinen Fehlstellen im Bezug), 15,7 x12 cm. Erste Ausgabe.

"Constantin Frantz (1817 - 1891) war als leidenschaftlicher Gegner des politischen Parteienwesens, des Nationalliberalismus, der preußischen Vorherrschaft und als Pazifist einer der schärfsten Gegner Bismarcks. Er forderte zum Wohl des Volkes und dessen Schutz vor Militärgewalt, Geldmacht und Juristen eine ständisch organische Staatsordnung und einen mitteleuropäischen Föderalismus auf christlicher Grundlage. Kernstück des europäischen Bundes ist Deutschland, ""aber nicht das Bismarcksche Kleindeutschland""; den notwendigen Ausgleich für den Einfluß der Weltmächte USA und Rußland kann nur die föderalistische Stärkung der alten deutschen Stämme und die Union mit Österreich gewährleisten. Dieser ""föderative, reichsromantische Universalismus"" (Gollwitzer) verneint zwar theoretisch jeden Nationalismus, ist aber in seinen Grundfesten, wie viele politische Theorien zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland, vom 'Weltberuf' Deutschlands, von der Idee der Erneuerung Europas durch den Germanismus durchdrungen. Das vorliegende Werk behandelt die 'Allgemeinen Ursachen der Staatskrankheit', die 'Auflösung des Feudalismus', 'Egalitätstendenzen des modernen Lebens', den 'Fortschritt des Freiheitsbewußtseins mit der Entwickelung der Naturwissenschaften und der Industrie', den 'Zerfall des dynastischen Prinzips' und die 'Regeneration der Dynastien'. - Mäßig stockfleckig."
Preis: 130 EUR