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FREIHERR VON RECHENBERG, OSWALD: Erinnerungs-Blätter aus der Brautzeit. Seiner lieben Hedwig gewidmet zum 14. Mai 1884 von O. Frhr. von Rechenberg. 52 Blätter, davon 3 mit Text und 49 Zeichnungen in lavierter Tusche, einige farbig aquarelliert, entstanden zwischen 1879 und 1884, montiert auf feste Kartons (43 x 30,5 cm). In einer Halbleinwand-Mappe mit dem handschriftlichen Titel 'Hochzeitsgabe' (Mappe etwas fleckig und berieben), Folio.

"Die selbstgestaltete Mappe mit ihren zeichnerisch festgehaltenen Stationen privaten Glücks sind als Hochzeitsgabe ein wunderbares Zeugnis des wohl gelungenen Einbruchs bürgerlicher Romantik in adlige Lebensweisen. Technisch durchaus gekonnt zeigen die Blätter Sinn für das private Idyll im bürgerlichen wie im adligen Interieur und für die Schönheit der Natur. Bei dem Bräutigam und Künstler handelt es sich um Oswald Georg Wilhelm Erasmus von Rechenberg, geboren am 3. August 1857, der 1878 an der Forstakademie in Eberswalde studierte (vergl. B. Danckelmann: Die Forstakademie Eberswalde von 1830 bis 1880, Anhang XXVII). Der Inhalt: 1- Kalligraphisch gestaltetes und mit farbigen floralen Verzierungen versehenes Titelblatt (mit dem späteren handschriftlichen Vermerk 'Dieses Buch soll Lisa erben' in Bleistift). 2- Ein Blatt mit aufgeklebter Visitenkarte der Braut, Tischkarten von Braut und Bräutigam sowie der gedruckten Verlobungsanzeige, mit der der Forstkandidat von Rechenberg die Verlobung mit dem Frl. Hedwig Kienitz bekannt gibt - alle gerahmt von rankenden Weinreben in lavierter Tusche. 3- Eine handschriftliche Liste der geographischen Stationen des Kennenlernens vom 18. Januar 1879 in Eberswalde über Berlin, Erfurt, Eberswalde, Mahlenzien bis zur Hochzeit in Berlin am 13. und 14. Mai 1884, ebenfalls von Ranken gefasst. Dem folgen, beginnend mit Hedwigs Wohnhaus in Eberswalde, 49 stimmungsvolle Zeichnungen von geübter, sicherer Hand. Dargestellt sind 'Onkel Toll's Wohnung Juli 1879', 'Geburtstags-Erinnerung. Tante Toll's Stube Mai 1880', 'Toll's Sommerwohnung auf dem Zainhammer Juli 1880', das Grab des Schwiegervaters, 'Kloster Chorin', 'Viering's Haus', die 'Verlobungs-Laube', Eberswalde von der Rudolfseiche aus, 'Hedchen's Zimmer November 1880' in der Berliner Lützowstr. 85, 'Der ""Saal"" in Erfurt' in der Wohnung der Eltern von Rechenberg, 'Großchen's Stube' in Erfurt, 'Hedchen's Stube' in Erfurt 1881, die Mühle im Nahetal, Schmiedefeld, 'Blick aus unserer Laube' in Schmiedefeld, 'Aussicht aus unserem Wohnzimmer 1881', der Wald der Schmiedefelder Oberförsterei, das Neuwerk ebenda, 'Das Schmiedefelder Paradies', ein Interieur mit Kachelofen und Kommode, die Sillbacher Straße, der Neuhäuser Hügel (rückseitig mit einem Gedicht von S. Ballhorn), der Finsterberg, 'Am Fenster', 'Am Neuen See', 'Unser Wohnhaus' in Erfurt 1882, der Allerheiligen-Turm, das Jäger-Häuschen, 'Die beiden Hedwig's', 'Aussicht aus Hedwigs Zimmer' in Erfurt 1881, Blick auf den Dom, die Hochheimer Brücke, die Wartburg, die Hochheimer Ecke, 'Auf dem Petersberg', 'Letzter Blick auf Erfurt 1882', 'Parthie bei der Rousseau-Insel' im Berliner Tiergarten, 'Berlin Lützow Str. 85 a', 'Garten in Mahlenzien', Ansicht von Mahlenzien, das Dominium abenda, das Fremden-Zimmer, die 'Abschieds-Bank' 1883, die 'Wohnstube in Berlin', der leere Fensterplatz der Mutter, die im November 1883 verstorben war, die Dreifaltigkeits-Kirche in Berlin, in der die Trauung stattfand und als Nachtrag 4 Jahre nach der Trauung die kleine Elisabeth, datiert Magdeburg 1888. - Die Trägerkartons am Rand stellenweise fleckig, die rückseitig befestigten Seidenpapiere sind nur noch teilweise vorhanden, dort wo sie fehlen, hat der Klebstoff Flecken auf der Kartonrückseite hinterlassen. Die Zeichnungen wohlerhalten und frisch."
Preis: 750 EUR